Dialog – Jagd / Forst / Landwirtschaft / Politik

Was ist Jagd und warum ist sie notwendig?

Im Zusammenhang mit der Diskussion um die Neuregelung zur Beförsterung und Jagdpächterschaft des Taunussteiner Stadtwaldes hat der FDP Stadtverband am Dienstag, dem 23.01., zu einem Dialog zwischen Jagd, Forst, Landwirtschaft und Politik eingeladen.

Anlass für die Veranstaltung war ein Schreiben von Wilfried Höne, Jäger aus Niederlibbach, an alle Stadtverordneten. In diesem bot er der Politik an, mit den Jägern ins Gespräch zu kommen. Aus einem langen Telefonat, das er mit Juliane Bremerich und Christine Gödel am selben Abend noch führte, entstand die Idee einer Dialogveranstaltung. Alle Fraktionen waren eingeladen und haben bis auf SPD und Grüne auch Vertreter geschickt.

Für viele wirkt das Thema Jagd aus der Zeit gefallen. Jägerinnen und Jäger sehen sich mit viel Widerstand und Unverständnis konfrontiert. Dabei erfüllen sie eigentlich einen gesetzlichen Auftrag, der einen wichtigen Beitrag zur Gesunderhaltung des Ökosystems leistet, wie Alexander Michel vom hessischen Jagdverband feststellt.

Der Tier- und Naturschutz nimmt in der modernen Jagd einen großen Raum ein, betont Franziska Höne (Jura-Studentin und Jägerin). Der Wildtierbestand wird regelmäßig kontrolliert, um sicherzustellen, dass er in einem gesunden Gleichgewicht ist. Der Lebensraum der Wildtiere wird gepflegt und gesichert, damit sie artgerecht leben können.

Hier spielt insbesondere zur Wildschadensvermeidung und Lebensraumgestaltung die Zusammenarbeit mit landwirtschaftlichen Betrieben eine große Rolle, die gerade bei uns in der Region sehr gut und geräuschlos funktioniert, wie Olaf Pulch vom Bauernverband feststellt.

Allerdings gehört auch Aufklärungsarbeit z. B. in Schulen und Kindergärten dazu, um ein Bewusstsein für den Wald und seine Bewohner zu schaffen. Beispielhaft hierfür ist der „Lernort Natur“, wie Thomas Kaltwasser, Vorsitzender des Jagdverein Untertaunus, anführt.

Letztendlich kommt es aber auch auf die Bürgerinnen und Bürger an, stellt Ralf Bördner von HessenForst klar.

Natürlich ist der Wald vor allem auch ein Naherholungsgebiet. Wanderer, Hundebesitzer, Geocacher, Pilzsammler, Reiter oder Radfahrer – sie alle haben ein berechtigtes Interesse daran, den Wald zu nutzen.

Allerdings kann diese Nutzung auch zu Problemen führen. So werden oft Wegmarkierungen missachtet, dadurch ganze Ökosysteme zerstört oder Wildtiere in ihrer Ruhe und Aufzucht des Nachwuchses gestört. Dies erschwert die Arbeit in Forst und Jagd erheblich.

Anke Seeling, Moderatorin des Dialogs, resümierte, dass es auf die Zusammenarbeit aller Beteiligten ankommt, um den Wald und seine Bewohner zu schützen.

Die zuletzt von Juliane Bremerich gestellte Frage an die Podiumsteilnehmer, was sie sich konkret von der Politik wünschen, ergab zwei Aspekte: zum einen wünscht man sich Verlässlichkeit und zum anderen die Einbeziehung von Menschen aus der Praxis in Entscheidungen. Eine klare Aufforderung zur Fortführung des begonnenen Dialogs, wie Christine Gödel abschließend feststellt.