Pressemitteilung FDP Taunusstein zur CityBahn

Mobilität der Zukunft

Im Jahr 2020 wird bei der Frage der Mobilität der Zukunft von „Individuallösungen“, Flexibilität, On Demand Mobility und ähnlichen Begriffen gesprochen. Verkehrsexperten sind sich einig, dass der Verkehr der Zukunft ökologischer und eben auch flexibler sein muss. Nur in einer Landeshauptstadt sowie dem benachbarten Kreis hat sich dies noch nicht herumgesprochen.

Mit vom RMV beauftragten und teilweise sehr nach Gefälligkeit aussehenden Studien wird als einzige Lösung eine City-Bahn bevorzugt; konzeptionell entspricht dies den Lösungen des frühen 20. Jahrhunderts. Und wird als einzige Lösung durch die beteiligten Personen der Stadt Wiesbaden, des Rheingau-Taunus Kreises und unter anderem auch der Regierungsmehrheit der Stadt Taunusstein beschworen, stellt der Vorsitzende der FDP Taunusstein, Stefan Bergmann, fest.

Alleine Baukosten von mindestens 420 Millionen Euro. Beschaffungskosten der Straßenbahnen, Schulungen und mögliche Umweltauflagen nicht eingerechnet werden mindestens für mehr als eine halbe Milliarde Euro Kosten sorgen. Das sind 500.000.000,00 €. Alles kein Problem wird stetig behauptet, es kommen doch Subventionen des Landes Hessen und des Bundes hinzu. Unserer Kenntnis nach sind diese Gelder doch ebenfalls Steuergelder, die von den Bürgern erwirtschaftet wurden, merkt Christine Gödel an. Dazu kommt das bereits jetzt prognostizierte Betriebsdefizit von fast 10 Mio. Euro im Jahr. Auch hier darf sich sicherlich der Kreis und die Stadt Taunusstein beteiligen.

Wir befinden uns in einer aktuell völlig unplanbaren Haushaltssituation durch die Coronakrise. Der Bürgermeister hat alle Fraktionen darauf hingewiesen, dass der nächste Haushalt so unwägbar wird wie noch nie.

Zum Glück waren, durch bereits massive Staatsausgaben, die Auswirkungen der Pandemie bisher noch nicht so extrem. Jedoch ist jedem Bürger klar, dass in diesen Zeiten das Geld zusammenzuhalten ist und nur dringende und zwingende Ausgaben getätigt werden sollten. Und was macht die Stadt und der Kreis? Möchte Ihrer aller Steuergelder ausgeben, um auf den im Kreis fahrenden Bussen Werbung für den Bürgerentscheid in Wiesbaden zu schalten. Da kann man doch nur den Kopf schütteln

In den letzten Jahren wurde viel von Alternativlosigkeit gesprochen. Wir von der FDP sind durchaus für sinnvolle Investitionen in einen modernen ÖPNV. Gleichwohl sind wir der absoluten Überzeugung, dass die Grundlage für dieses Mammut-Infrastrukturprojekt keine eigenen Studien sein sollten, sondern neutrale Verkehrsgutachten, die Lösungen für ALLE Taunussteiner Bürger bringen. Oderglaubt jemand ernsthaft, dass Berufspendler aus Orlen, Niederlibbach oder Neuhof morgens mit einem Auto oder dem Rufbus nach Hahn oder Bleidenstadt über die Aarstraße fahren um dann mit der Citybahn nach Wiesbaden zu kommen? Und die massiven Ausgaben des Kreises für die City Bahn helfen Bürgern im Rheingau überhaupt nicht. Eine Busverbindung über die Platte, die Niedderlibbach, Orlen, Neuhof die Platte umfasst, ggf. mit einem P&R Parkplatz in Orlen oder Neuhof verspricht bei entsprechender Taktung ebenfalls eine gute Taktung.

Die Bahnüberquerung in Hahn z.B. wird bei der geplanten Auslastung der Bahn faktisch geschlossen werden, viele andere Probleme sind noch nicht gelöst bzw. wird die Lösung nicht bekannt gegeben, stellt Juliane Bremerich fest. Es sind so viele Fragen noch offen, daher können wir uns nicht guten Gewissens für eine CityBahn aussprechen.

Es wird in den letzten Monaten viel darüber geschrieben, dass an bestimmten Stellen in Wiesbaden, die Anzahl der Busse in Wiesbaden nicht erhöht werden kann. Gleichzeitig soll also ein weiteres Verkehrsmittel hinzu kommen, welches eben NICHT flexibel einen Unfall oder Stau umfahren kann. Die Stausituation für den Pendlerverkehr nach Wiesbaden ist, wegen der verfehlten Verkehrspolitik des Wiesbadener Verkehrsdezernenten Andreas Kowol (Grüne), schon jetzt sehr schlecht. Und das, obwohl im Moment viele im Homeoffice arbeiten. Wer zurzeit morgens nach Wiesbaden pendeln muss, stellt sich um 5 Uhr den Wecker, um nicht die doppelte Fahrzeit im Stau zu stehen. Bei einer Bauphase für die Citybahn von mindestens drei Jahren, ist mit einem absoluten Verkehrschaos Richtung Wiesbaden zu rechnen. Und nicht jeder Bürger muss aus dem Kreis zum Wiesbadener Hauptbahnhof oder nach Mainz!

Wir appellieren an alle Beteiligten: Neutrale Verkehrsgutachten über die Mobilität der Zukunft des Rheingau-Taunus Kreises und Lösungen, die allen Einwohnern helfen können. Und keine Fixierung auf ein Verkehrsmittel aus dem vorvergangenen Jahrhundert.