Der Wald – eine Generationenaufgabe

Gemeinsame Pressemitteilung der Fraktionen CDU, FWG und FDP der Stadtverordnetenversammlung Taunusstein

Der Wald – eine Generationenaufgabe
Was kann die Stadt Taunusstein tun, um ihren Wald für die neuen Herausforderungen des Klimawandels wieder fit für die kommenden Jahrzehnte zu machen? Um dieser Generationenaufgabe gerecht zu werden, hatte die Stadtverordnetenversammlung im Februar 2022 die Bildung einer Magistratskommission „Bürgerwald in kommunalpolitischer Verantwortung“ beschlossen. Diese sollte ein Konzept und eine Beschlussvorlage erarbeiten, die dann von den zuständigen Ausschüssen und der Stadtverordnetenversammlung ausführlich beraten werden sollte.
Es besteht völlige Einigkeit über alle Partei- und Interessengruppen hinweg, dass der Taunussteiner Wald als so genannter „Dauerwald“ unter Anwendung der Grundlagen der „Naturgemäßen Waldwirtschaft“ weiterentwickelt und bewirtschaftet werden soll. Absolute Priorität wird dabei auf die Wiederaufforstung eines artenreichen Mischwaldes und die erfolgreiche Naturverjüngung gelegt werden. Den Beschluss der Magistratskommission, welcher in der letzten
Stadtverordnetenversammlung vor der Sommerpause auf der Agenda stand und nicht zur Abstimmung gelangte, hat die Rathauskoalition aus FDP, CDU und FWG auf Initiative der FDP noch einmal zum Anlass genommen, aufkommende Fragestellungen zum Thema Jagd und Beförsterung näher zu beleuchten. Dies stellt keine Kritik an der arbeitsintensiven und zeitaufwändigen Arbeit der Magistratskommission Bürgerwald dar, sondern liegt in der engen zeitlichen Taktung der Kommissionsitzungen sowie der hohen Komplexität des Themas begründet.

Zukünftige Beförsterung des Stadtwaldes
Der Beschluss der Magistratskommission sah vor, den Vertrag mit dem langjährigen Forstdienstleister „Hessen Forst“ zu kündigen und die Beförsterung in Zukunft durch maximal zwei stadteigene Forstmitarbeiter leisten zu lassen.
Um eine objektive Beurteilung der Fragestellung zu ermöglichen, wurden seitens der Rathauskoalition der Kontakt zu Hessen Forst gesucht und mehrere Waldbegehungen unter fachkundiger Leitung von Hessen Forst durchgeführt, an denen auch Stadtverordnete der SPD und der Grünen und Vertreter der Jäger teilgenommen haben. Außerdem wurde eine Delegation des Dienstleisters zu einer gemeinsamen Sitzung der Koalitionsfraktionen eingeladen und bekam Gelegenheit darzulegen, welche Konzepte Hessen Forst anbieten kann, um die Beschlussfassungen der Magistratskommission zur Bewirtschaftung des Taunussteiner Stadtwaldes umzusetzen. Die Sitzung wurde von Joachim Reimann, dem Kandidaten der CDU für das Bürgermeisteramt, moderiert.
Die Mitglieder der Rathauskoalition kamen einstimmig zu dem Ergebnis, dass die Beförsterungsverträge mit Hessen Forst zunächst nicht gekündigt werden und der bisherige Forstdienstleister die Umsetzung der Beschlüsse der Magistratskommission begleitet. Parallel erachtet man es allerdings als erforderlich, zukünftige Stellenbesetzungen im
zuständigen Fachbereich mit forstwirtschaftlich ausgebildetem Personal vorzunehmen, um den Prozess professionell begleiten zu können.

Jagdausübung
Ein wesentlicher Sachverhalt im Zusammenhang mit der Wiederaufforstung der entstandenen Kalamitätsflächen im Taunussteiner Stadtwald, ist die intensive jagdfachliche Betreuung dieser Flächen durch die jeweiligen Jagdpächter, um Wildverbissschäden zu minimieren.
Die Koalition will sich dafür einsetzen, das Angebot der Jägerschaft anzunehmen, sich an dem Prozess konstruktiv zu beteiligen und durch ein professionelles Wildmanagement die Schäden durch Verbiss an neu wachsenden Bäumen gering zu halten. Auf den Kalamitätsflächen solle eine detaillierte Evaluierung des Verbisses stattfinden, welche in 2026 der Stadtverordnetenversammlung zur Beurteilung vorgelegt werden sollen. Das Konzept eines „Bürgerwaldes“ wird nur gelingen, wenn alle Beteiligten aktiv mit einbezogen werden. Die Koalition erarbeitet aktuell eine Ergänzung zu den Beschlüssen der Magistratskommission, welche in der Folge mit allen Fraktionen in Stadtparlament besprochen und im weiteren Gremienlauf verabschiedet werden soll. Auch in Hinblick auf die anstehenden Bürgermeisterwahlen in Taunusstein, bietet der Beschlussvorschlag der Koalition einer neuen Bürgermeisterin oder einem neuem Bürgermeister genügend Flexibilität, Ideen und Gestaltungsvorschläge in das wichtige Zukunftsthema Bürgerwald einzubringen.
Wir nehmen die Aufgabe sehr ernst, ein für kommende Generationen ein solides und tragfähiges Konzept für unseren Wald zu beschließen.